musicians-place.de Logo

Kurse für Harmonielehre, Gehörbildung und Rhythmik

Das natürliche Moll - Die Moll-Parallele

Sicher hast du schon von den Moll-Tonarten gehört. Die Begriffe Dur oder Moll bezeichnen das Tongeschlecht und beschreiben den Klangcharakter. Dabei muss nicht zwingend eine Tonart gemeint sein. Dreiklänge, Vierklänge und verschiedene Tonleitern in Moll hast Du ja bereits kennen gelernt. In diesem Artikel soll es aber nur um das natürliche Moll gehen.

Als einfachstes Unterscheidungskriterium, zwischen Dur- und Moll-Tonarten, dient der Klangchrakter, denn dieser ist hörbar. Eine Dur-Tonart hört sich fröhlicher und klanglich hart an. Das natürliche Moll hingegen klingt etwas bedrückt und weich.

Das natürliche Moll wird gebildet, indem man die Töne der Dur-Tonleiter ab der sechsten Stufe verwendet, also vom Grundton der Dur-Tonleiter eine kleine Terz abwärts. So ergibt sich als charakteristisches Intervall die kleine Terz (zwischen 1. und 3. Ton), die für den Moll-Charakter verantwortlich ist. Das natürliche Moll, auch reines Moll genannt, entspricht der Kirchentonleiter Äolisch (siehe Die Kirchentonleitern).

Am Beispiel C-Dur wäre die parallele Moll-Tonart a-Moll. a-Moll besitzt, genauso wie C-Dur, kein Vorzeichen. Beginnen wir die Stammtonreihe von A weg, so ergibt sich für die a-Moll-Tonleiter folgende Tonfolge:

A - H - C - D - E - F - G - A

In Noten:

a-Moll

Die Halbtonschritte liegen zwischen dem 2. und 3. Ton, sowie zwischen dem 5. und 6. Ton. Nochmal erinnern, bei der Dur-Tonleiter liegen die Halbtonschritte zwischen 3./4. und 7./8. Ton.

Nach diesem Schema lassen sich alle parallelen Moll-Tonleitern zu den Dur-Tonleitern aufbauen.

Aus den Tonleitern ergeben sich dann die Vorzeichen für die Tonart, ist ja alles schon von den Dur-Tonleitern bekannt. Wir haben also zwei Tonarten mit den gleichen Vorzeichen, einmal Dur, einmal Moll. Diese nennen sich Parallel-Tonarten.

Beispiel: a-Moll ist die Moll-Parallele zu C-Dur, C-Dur ist die Dur-Parallele zu a-Moll.

Was unterscheidet die beiden Tonarten bzw. Tonleitern voneinander? Schließlich bestehen sie aus dem exakt gleichen Tonmaterial. Nun, es ist der Ausgangspunkt. Hören wir die Tonfolge vom C aus, so hören wir Dur. Ist A der Ausgangston, so hören wir Moll. Komisch, nicht? Wie schon vorhin erwähnt, ist an diesem Umstand die Terz der Tonleiter schuld. Ist sie groß, wie C - E, so hören wir Dur, ist sie klein, wie A - C, so hören wir Moll. Daher auch die Begrifflichkeiten Moll-Terz und Dur-Terz (die Erklärung war ich ja schon lange schuldig).

Es ist also immer eine Frage des Bezugssystems, genauer gesagt, des tonalen Bezugs. Bei geschriebenen Noten ist es allerdings nicht immer so einfach festzustellen, ob ein Song in Dur oder Moll notiert ist. Es hilft der Blick auf den Schlußakkord, da dieser häufig die Tonika ist. Ist dies nicht der Fall, so bleibt nur den Gesamtzusammenhang der einzelnen Akkorde zu analysieren. In der Regel lassen sich Kadenzen erkennen, die dann auf Dur oder Moll hindeuten.

Ich möchte noch auf die Frage eingehen, warum ausgerechnet die äolische Kirchentonleiter als parallele Moll-Tonart auserkoren wurde. Schließlich gibt es unter den Kirchentonleitern noch verschiedene andere Tonarten die eine Moll-Terz besitzen und somit auch gute Anwärter zur Moll-Parallele wären. Platt gesagt, es hat sich historisch so entwickelt. Aber es gibt auch gute Gründe dafür, warum es sich so eingestellt hat.

An jeder anderen Kirchentonleiter gibt es, mehr oder weniger, eine Kleinigkeit auszusetzen.

Die lokrische Kirchentonleiter kommt gar nicht in Frage. Durch die verminderte Quinte gehört sie in das Reich der halbverminderten Skalen. Phrygisch wäre da schon besser, allerdings stört die kleine Sekunde, die den prägnanten Halbtonschritt zwischen 2. und 3. Ton einen Ton nach unten verschiebt. Dorisch ist an sich ganz ok, zum Improvisieren bestens geeignet. Jedoch stört hier die große Sexte, die der Tonleiter einen Hauch Dur verleiht.

And the winner is: die äolische Tonleiter. Hier passt alles bestens. Die reinen Intervalle Quarte und Quinte sind da, alle anderen Intervalle sind klein und klingen schön nach Moll. Deshalb wird das äolische Moll auch natürliches Moll oder reines Moll genannt.

Das natürliche Moll ist eine wunderschöne Tonart, es lohnt sich wirklich das näher anzusehen. Probier's am Instrument aus, es macht Spaß!



Wer ist online?

Aktuell sind 26 Gäste und keine Mitglieder online

Besuchermeinungen

  • Text sehr verständlich für Anfänger geschrieben! Dieser Seite habe ich mein echtes Verständni

  • Habe mir gerade ihre beiden ebooks Harmonielehre und Rhythmik gekauft. Wirklich sehr gut, um wied

  • Weiter so! Kurz, knapp, sehr gut strukturiert - das Beste, was das Web derzeit dazu hergibt.

  • Die Seite ist sehr gut gemacht und die Texte sind einfach zu verstehen. Insgesamt hat mir die Sei

  • Ich bin sehr dankbar für diese Seite, da ich mir selbst Klavierspielen beibringen möchte. Ist e

  • Ein dickes Lob an den Macher. Wirklich eine klasse Lernseite, besonders für Anfänger.

  • Deine Seite wird immer besser, danke für die Gehörbildung. Die wird immer wichtiger. Bitte mach

  • Danke, danke, danke, dass es diese Seite gibt! Ich mache gerade eine Ausbildung zum Chorleiter, u

  • Ich lerne sehr leicht und viel von diesen Seiten! Danke für all die Arbeit, die Du da hinein ges

  • Bin begeistert! habe fast 15 Jahre nicht gespielt und beginne grade wieder. Toll um zu wiederhole

  • Eine ganz prima Seite, die mir endlich mal die Musiktheorie näher bringt als der herkömmliche M

  • Für Anfänger sehr übersichtlich und leicht zu lesen.

  • Wollte nur mal eben kundtun, dass diese Seite gut strukturiert, komplexe Inhalte anschaulich verm

  • Vielen Dank für die locker-unterhaltsamen Seiten. Genau das Richtige, um meinem Sohn den theoret

  • Du hast hier wirklich eine wunderbar einfache und logische Seite geschaffen, um einen komplexen T

  • Prima, dass sich jemand die Mühe macht solches Wissen zur Verfügung zu stellen!

  • Mit deiner Seite kann man supergut üben und sich abfragen lassen! Echt cool!

  • Toll, dass Du Dein Wissen teilst, ich werden Deine Seite gerne weiterempfehlen!!!

  • Tolle Seite! Hat mir wirklich weitergeholfen. Jetzt kann ich endlich mal im Proberaum voll auf di

  • Alles ist auch für einen Anfänger wie mich sehr gut und verständlich erklärt. Danke.

  • Eine super Seite, die mich hoffentlich für die C-Prüfung fit macht. Bin heilfroh, auf diese Sei

  • Ein dickes, dickes Lob!! Die Seite ist wirklich spitze, genau das, was ich zur Vorbereitung gesuc

  • Eine super Site, die ich meinen Schülern empfehlen werde!!!

  • Super Seite! Ich werde hier in Zukunft öfters vorbeischauen. Diese Seite hilft mir wirklich sehr

  • Hier kann man in alle Ruhe Musik lernen, super ! Ich kann nicht gut Noten lesen und hoffe,dass ic

    Wir benutzen Cookies

    Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.