Wie bei den Dreiklängen können wir auch die Vierklänge umkehren (s. Die Dreiklangsumkehrungen). Der Vierklang hat einen Ton mehr, somit ergibt sich auch eine Umkehrung mehr. Das Schema zum Erarbeiten der Umkehrungen ist das gleiche, der jeweils unterste Ton wird oktaviert, um die nächste Umkehrung zu erhalten.
Hier die Notendarstellung der vier Vierklangs-Grundtypen:
Da ein Vierklang in der Grundstellung in Terzschichtung aufgebaut ist, lässt sich die Grundstellung schon anhand des Notenbildes sehr leicht erkennen. Will man eine Umkehrung erkennen, so empfiehlt sich, zuerst die "Notentraube" nach einem Halb- oder Ganztonschritt zu untersuchen. Der obere Ton des gefundenen Halb- bzw. Ganztonschrittes ist dann der Grundton des Akkordes. Indem man die Noten in der Traube von oben bis zu diesem Ton zählt, erhält man die Umkehrung.
Das ist vielleicht etwas ungewöhnlich erklärt, sicher nicht den Lehrbüchern entsprechend, aber meiner Meinung nach sehr hilfreich.
Nicht vergessen, es gibt auch noch andere Akkorde, die hier noch nicht behandelt wurden. Wichtig ist genau hinzusehen und den Akkord auf Terzen zu analysieren. Nur so kannst Du sicher stellen, dass auch wirklich einer der Vierklangs-Grundtypen vorliegt.
Die weniger gebräuchlichen Vierklangstypen o7 (Grundstellung), m maj7 (Moll-Major-7) und maj7/#5 habe ich an dieser Stelle nicht behandelt, es funktioniert analog wie oben beschrieben, nur die Terzstruktur der Akkorde ist vielleicht etwas ungewohnt, deshalb besonders gut aufpassen.
Der Aufbau von Vierklangsumkehrungen
Eine typische Prüfungsfrage könnte lauten: Schreibe den Vierklang Ab maj7 in der 3. Umkehrung.
Hier kann man ganz schön viel falsch machen, deswegen solltest Du dir dieses Schema gut einprägen. Zuerst solltest Du dir klarmachen, wie die Grundstellung des Vierklangs aufgebaut ist, welche Terzen (groß/klein) geschichtet werden und letztendlich, wie die Töne heißen (s. Die Vierklänge).
Beispiel : Ab maj7 in der 3. Umkehrung
- Schritt 1: Schreibe den Grundton Ab
- Schritt 2: Schreibe die große Terz C
- Schritt 3: Schreibe die Quinte Eb.
Jetzt ist der dritte Ton erreicht, da die 3. Umkehrung gefordert ist, schreibe nun die nächste Note eine Oktave tiefer. - Schritt 4: Schreibe die Septime G eine Oktave tiefer, also unterhalb des Grundtons.
Beispiel 2: D m7/b5 in der 2. Umkehrung
- Schritt 1: Schreibe den Grundton D
- Schritt 2: Schreibe die kleine Terz F.
Jetzt ist der zweite Ton erreicht, da die 2. Umkehrung gefordert ist, schreibe nun die nächsten Noten eine Oktave tiefer. - Schritt 3: Schreibe die Quinte Ab eine Oktave tiefer, also unterhalb des Grundtons.
- Schritt 4: Schreibe die Septime C eine Oktave tiefer, also unterhalb des Grundtons.
Beispiel 3: E m7 in der 1. Umkehrung
- Schritt 1: Schreibe den Grundton E.
Jetzt ist der erste Ton erreicht, da die 1. Umkehrung gefordert ist, schreibe nun die nächsten Noten eine Oktave tiefer. - Schritt 2: Schreibe die kleine Terz G eine Oktave tiefer, also unterhalb des Grundtons
- Schritt 3: Schreibe die Quinte H eine Oktave tiefer, also unterhalb des Grundtons
- Schritt 4: Schreibe die Septime D eine Oktave tiefer, also unterhalb des Grundtons.
Die Lagen der Vierklangsumkehrungen
Wie bei den Dreiklängen können auch die Vierklangsumkehrungen in Lagen ausgedrückt werden. Dabei gibt der oberste Ton des Vierklangs die Lage an, genauer gesagt die Bedeutung des obersten Tons im Vierklang.
Nochmal konkret am gezeigten Beispiel C maj7:
- In der Grundstellung ist die Septime H der oberste Ton, der Vierklang steht in der Septlage.
- In der 1. Umkehrung ist die Oktave des Grundtons C der oberste Ton, der Vierklang steht in der Oktavlage.
- In der 2. Umkehrung ist die Terz E der oberste Ton, der Vierklang steht in der Terzlage.
- In der 3. Umkehrung ist die Quinte G der oberste Ton, der Vierklang steht in der Quintlage.
Es ist eigentlich sehr einfach, Du solltest es idealerweise am Klavier nachvollziehen. Da liegen die Töne schön nebeneinander und die Strukturen der Akkorde lassen sich so leichter verstehen.