Ich hoffe, Du hast schon fleißig die Intervalle geübt. Mindestens die beiden Terzen, sowie Quarte, Tritonus und Quinte solltest Du einigermaßen erkennen.
Am Besten, Du übst mit dem Klavier, ein Keyboard mit Klaviersound tut's natürlich auch :-). Falls Du kein Keyboard hast und mit Gitarre üben möchtest, solltest Du darauf achten, daß die Gitarre gestimmt und bundrein ist. Das bitte mit dem Stimmgerät überprüfen. Blasinstrumente oder andere Instrumente, bei denen die Intonation von dir abhängt, sollten auf keinen Fall verwendet werden.
Nun beginne mit dem Üben der Dur-Dreiklänge.
- Spiele einen Dur-Dreiklang in der Grundstellung (z.B. C-E-G) als Arpeggio (nacheinander) und singe jeden Ton nach.
- Wiederhole das solange, bis Du den Dreiklang mit richtiger Intonation ohne Klavier singen kannst.
- Dann wieder von vorne, diesmal mit einem anderen Grundton.
Genauso verfährst Du mit den anderen Dreiklängen, zuerst die Grundstellung üben, dann die Umkehrungen. Immer fleißig singen ;-)
Als Steigerung kannst Du dir den Dreiklang als Akkord vorspielen und dann das Arpeggio dazu singen. Als weitere Steigerung spielst Du dir nur noch den Anfangston und singst dann das Arpeggio.
Bitte immer die Intonation mit dem Klavier überprüfen, das ist sehr wichtig.
Du kannst dir auch den Grundton vorgeben und dann eine Umkehrung des Dreiklangs singen, der vorgespielte Ton ist dann nicht der Anfangston, sondern im Arpeggio der zweite oder dritte Ton, je nach Umkehrung.
Übe alle Übungen über den kompletten Bereich auf der Klavier-Tastatur, den Du ohne Anstrengung singen kannst, also in deinem kompletten Stimmumfang. Du kannst dich halbtonweise hoch oder abwärts durcharbeiten, nach einem etüdenartigen Schema, oder willkürlich gewählt.
Glaube mir, das was sich hier so leicht liest ist ein riesiger Berg Arbeit! Wie bei den Intervallen solltest Du dir mehrere Monate Zeit geben. Tägliches Üben bringt die besten Fortschritte!
Die meiste Zeit solltest Du im stillen Kämmerlein mit dem Klavier und deiner Stimme verbringen. Auf meinen Seiten findest Du nur die Anleitung dazu und die Möglichkeit dich zu testen, was ich an dieser Stelle natürlich wärmstens empfehle.
Wer nun nach Wochen des Übens frustriert hierher zurückkehrt, dem möchte ich sagen: Nicht aufgeben! Es kann dauern bis der Knoten platzt. Aber die Arbeit ist es wert, Du trittst Schritt für Schritt in eine wunderbare Welt der Töne ein. Plötzlich fangen bestimmte Tonfolgen an eine Bedeutung zu bekommen. Achte darauf! Es wird passieren, daß dich aus dem Radio plötzlich ein Dreiklang förmlich anspringt. Dann hast Du den Dreiklang bewußt gehört. Wie selbstverständlich, einfach verstanden, wie ein gesprochenes Wort. Und genau das ist Musik, die schönste Sprache auf unserer Erde! Und Du beginnst die ersten Worte zu verstehen!
Wieder etwas aufgebaut? Dann zurück zum Üben... hähähä (<-- Tom lacht dreckig, hat seine Übungen aber selbst dringend nötig ;-)